Terroir
Klima
Man darf durchaus behaupten, dass die Weinlagen von Terlan von Klima und Natur ganz besonders begünstigt sind.
Der Alpenhauptkamm schützt Südtirol vor kalten Nordwinden, von Süden strömt milde Luft gegen die Südflanken der hohen Berge und die nahen Gletscher sorgen mit frischer Luft für ein ausgesprochen spannendes Mikroklima.
Klimatisch ist das Mittlere Etschtal, an dessen steilen Süd- bis Südwestflanken sich das Terlaner Terroir befindet, besonders interessant. Es herrscht ein für diesen Breitengrad außergewöhnlich mildes, submediterranes Klima. In den Sommermonaten heizt die Sonne untertags richtig auf und nachts wird die Temperatur durch kühle Fallwinde der umliegenden Berge gemildert und so entstehen große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Dieser Wechsel von kühlen Nächten und warmen Tagen begünstigt in besonderem Maße den Weinbau.
Durch den täglichen Wechsel der morgendlichen Nordströmungen und der, meist nachmittags eintreffenden Südwinde wirken die äußerst warmen Temperaturen durchaus noch angenehm.
Die Jahresdurchschnittstemperatur ist mit 11–12 Grad Celsius für diesen Breitengrad überdurchschnittlich. Dabei liegt das Temperaturmaximum im August bei 38 Grad und das Minimum im Januar bei -4 Grad. In der Vegetationsphase von April bis Oktober belaufen sich die Monatsdurchschnittstemperaturen stets über 10 °C.
Durch die weite Öffnung des Tales Richtung Westen scheint in den Weinbergen Terlans besonders abends die Sonne sehr lang, wodurch in Terlan jährlich über 2000 Sonnenstunden zu verzeichnen sind.
Die geringe Regenmenge von 600 bis 700 Millimetern im Jahresdurchschnitt fällt meist sehr gut verteilt über das Jahr. Kommt es dennoch zu stärkeren Regenereignissen, können die Böden diese Wassermengen sehr gut aufnehmen und gleichzeitig drainieren.
Mikroklima in Terlan
Kontinentales Klima (Cfa nach Köppen-Geiger)
Sonnenstunden: ø 2.135/Jahr
Höchsttemperatur: 38,2 °C
Mittlere Temperatur: 12,9 °C
Tiefsttemperatur -10,7°C
Niederschlagsmenge: ø 712 mm/Jahr
Mittlere Globalstrahlung: 150,1 W/m²
Winde:
- Nordföhn: kühler, trockener Fallwind
- Ora: Talwindsystem von Süden, aus der Poebene in die Täler gesaugte Luft
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In Terlans Weinbergen kann man alle Jahreszeiten an einem Tag erleben. Nach einer kühlen Herbstnacht glitzert im Gras in den Morgenstunden schon der Raureif. Dann ist man gut beraten, wenn man eine warme Jacke dabeihat. Kaum fallen die ersten Sonnenstrahlen über den Rand der östlichen Berge, verdampft die Feuchtigkeit der Nacht im Nu und in den Vormittagsstunden liegt ein Hauch von Frühling in der Luft. Mittags hingegen heizt die Sonne ordentlich ein und man möchte dann am liebsten alles ausziehen, was gerade noch schicklich ist. Gegen Abend oder nach einem kurzen Gewitter fragt man sich schnell, wo denn eigentlich die Jacke aus den Morgenstunden geblieben ist.
Die klimatischen Extreme dieser außergewöhnlichen Region spiegeln sich nicht nur im Terlaner Wein wider, sondern finden auch in der Flora ihren Ausdruck. Vom Talboden ausgehend dominieren ein wärmeliebender Niederwald mit Flaumeichen an den südexponierten, sowie Hopfenbuchen und Mannaeschen an den nordexponierten Hängen. In höheren Geländestufen findet man vorwiegend Kiefernwaldgesellschaften. Auffällig ist auch die große Zahl an Edelkastanien im Gebiet von Terlan als Symbol südländischen Klimas. Sogar Kaktusfeigen, die normalerweise am südlichen Mittelmeer beheimatet sind, wachsen in den Terlaner Weinbergen.
Schweift der Blick schließlich über Weinberge, Zypressen und Sukkulenten bis hinüber zu den weiß angezuckerten Dreitausendern der Texelgruppe, spürt man die Faszination dieses ganz außergewöhnlichen Terroirs des Terlaner Weines.